
Mein Name ist Claudia, gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin. War bisher Deutschlandweit in der Pflege tätig. Meinen Beruf habe ich geliebt. Seid knapp 8 Monaten bin ich gesundheitlich zuhause. Vor über 20 Jahren ist bei mir Multiple Sklerose diagnostiziert worden. Angefangen hat alles mit einer Entzündung am Sehnerv, ganz klassisch für MS. Ab da nahm die Krankheit ihren lauf. 2005 Dann erstmalig mit dem Thema Rollstuhl in Berührung gekommen. Aber über die Monate habe ich mich da wieder raus gekämpft.
Was ich damals nicht wusste die Diagnose mit 16 Jahren, war für die Medizin zu früh. Klassisch tritt sie wohl zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Also begann eine Spirale von Neurologen, Psychiatern und Psychologen. Die Diagnose wurde immer wieder in Frage gestellt. Die Symptome waren aber eindeutig. Und so konnte man irgendwann ganz gewiss sagen, es ist Multiple Sklerose.
Viele Jahre verlief die Erkrankung still, keine großen Symptome. Es war als würde sie schlafen. Mit Corona wurde allerdings die MS wieder laut. Erst war es der Sehnerv, im Verlauf eine ständige Müdigkeit, irgendwann habe ich dann nur noch meinen 8 Stunden Arbeitstag geschafft und alles andere blieb auf der Strecke. Musste mir meine Kräfte ganz genau einteilen. War zu dieser Zeit beruflich am Starnberger See, eine Urlaubsdomizil wo man hätte viel erleben können, aber ich hatte die Kraft nicht mehr dazu. Im Januar infizierte ich mich auf der Arbeit trotz Schutzmaßnahmen wieder mit mit Covid. Und dann kam der nächste große Schub. Erst dachte man, es könne die Bandscheibe sein, was man schnell revidieren konnte, es war ein Schub. Also hieß es, der Weg in die Klinik war unumgänglich. Ich musste in eine MS-Klinik ganz in der nähe meiner Arbeit.
Leider reagierte man nicht sofort mit hochdosiertem Kortison, weshalb die Symptome immer schlimmer wurden. Die Beine wollten nicht mehr das was ich wollte. Die Angst war groß, was ist wenn sich das nicht mehr erholt. Ich brauchte plötzlich Hilfsmittel, die ich zuvor nicht brauchte. Existenzängste wurden präsent. Die Frage wie soll es weitergehen. Im Verlauf stürzte ich immer häufiger, da mein rechtes Bein sich nach innen verdrehte und ich so mit dem anderen Fuß dran hängen blieb. Nach bisschen mehr als 14 Tagen erhielt ich das Kortison, die Symptome wurden aber leider nur noch minimal besser.
Ich bin aber kein Mensch der aufgibt, ich entschied mich, mich selbst zu entlassen und begann einen Arbeitsversuch. Ich wollte einfach aufstehen und weitermachen. Leider scheiterte der Versuch und für mich ging es zurück nach Hause. Zuhause angekommen, involvierte ich meinen Neurologen und meinen Hausarzt, schnell war klar, das Arbeiten aktuell so nicht möglich war. Das die Therapie angepasst werden muss und ich Hilfsmittel wie einen Rollator, einen Rollstuhl und Gehstützen brauche. All das ist die letzten 9 Monate passiert. Ich konfigurierte meinen Rollstuhl, ein komisches Gefühl. Aber ich musste lernen meinen Körper nicht mehr zu überanstrengend. Schnell war klar, es soll in eine medizinische Reha gehen.
In der Zeit in der ich zuhause bin, stellte ich schnell fest, dass mir die Arbeit fehlt, das ich nicht zuhause rumsitzen will. Also startete ich vor wenigen Wochen mein Business bei Oriflame. Endlich merkte ich, es gibt Menschen die mich mit meiner Behinderung akzeptieren. Es stand das KickOff 2025 an. Ich entschied mich, diese Veranstaltung zu besuchen. Ich machte mich das erste mal alleine im Rollstuhl auf eine Reise, eine Reise der Ungewissheit. Aber ich kann heute sagen, der beste Schritt den ich gehen konnte. Ich wurde vom gesamten Team Herzlich aufgenommen, gehörte dazu. Ich wurde so herzlich aufgenommen und war das erste mal nicht alleine. Dazu muss man wissen, leider verliert man viele Menschen durch körperliche Einschränkungen. Oder wie sagt man mir immer: „DANN SIND ES KEINE RICHTIGEN FREUNDE!“
Heute sehe ich das genauso, aber wenn sich die Leute abwenden, versteht man es erstmal gar nicht.
So das sollte für den Anfang ausreichen, weitere Einträge folgen….

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